16.03.2019

Weißwurstfrühstück der FW Amberg im Winkler Bräu

Stadtrat Dr. Meier und OB-Kandidat Manuel Werthner

Unser Vorsitzender Manuel Werthner (links) und unser Stadtrat Dr. Eberhard Meier (rechts)
Unser Vorsitzender Manuel Werthner (links) und unser Stadtrat Dr. Eberhard Meier (rechts)

Unser Vorsitzender Manuel Werthner konnte im voll besetzten Zirbelstüberl Mitglieder, Presse und auch interessierte Mitbürger begrüßen, mit denen wir als Freie Wähler Amberg schon das ein oder andere bewirkt haben. Stadtrat Dr. Meier stellte die Stadtratsarbeit der vergangen Jahre kritisch vor. Manuel Werthner schloss mit seiner Vorstellung als OB-Kandidat ab. „Ich trete als OB-Kandidat an, um Perspektiven für junge Menschen zu erarbeiten und die Bedürfnisse der älteren  Amberger zu sichern.“

 

 

Stadtratsarbeit

 

Nach Stadtrat Dr. Meier ist das aktuell am heftigsten diskutierte Thema in der Amberger Kommunalpolitik die neue Verkehrsregelung am Pflegerkreuz.
„Jahrelang wurde diskutiert.“ Es wurde ein Ingenieur-Büro beauftragt, das 5 Lösungen vorstellte.
Der OB könnte sich für eine etwa 400 Meter lange Brücke begeistern, mit der die B 85 sich über einen darunterliegenden Kreisverkehr spannt, in der Zeitung „Ois Chicago“ genannt.

Stadtrat Dr. Meier nannte dieses Brückenbauwerk ein Monster, etwa sechs Meter hoch, mit Schallschutzwänden 8 Meter; also inakzeptabel für Stadtbild und Anwohner. Dazu kämen immense Kosten, so etwa 10 Millionen €. Dieser Vorschlag löse keine Probleme, er verlagere nur die Probleme auf die nächsten stadteinwärts gelegenen Ampelkreuzungen. „Diese Kreuzungslösung ist der späte Versuch eine autogerechte Stadt zu realisieren. Das ist Denkweise der 60iger Jahre des letzten Jahrhunderts.“

Die Freien Wähler Amberg favorisieren den Ausbau des Pflegerkreuzes als Ampelkreuzung mit fünf Phasen der Schaltung (je eine für die vier Straßenarme und eine gesonderte Schaltung für Fußgänger und Radfahrer) und der Einrichtung von zwei Linksabbiegestreifen auf der Hockermühlstraße in die B 85 stadtauswärts sowie eines Linksabbiegestreifens auf der Infanteriestraße in die B 85 stadteinwärts.

Stadtrat Dr. Meier hatte noch einen Tipp: „Zur nachhaltigen Entlastung des Pflegerkreuzes empfehlen wir dringend die Realisierung des Radverkehrskonzeptes Amberg, das im Juli 2017 von einen Ingenieurbüro aus Hannover vorgestellt wurde.“ Die Kosten für das gesamte Konzept betrügen etwa 10 Millionen €, also so viel wie der Oberbürgermeister für eine einzige Kreuzung auszugeben bereit wäre. Der Anteil des Fahrradverkehrs am gesamten Verkehrsaufkommen Ambergs könnte damit von derzeit 10 Prozent auf gut 20 -25 Prozent gesteigert werden.

Auch mit der öffentlichen Tiefgarage auf dem Bürgerspitalgelände mit der Einfahrt über die Bahnhofstraße ging unser Stadtrat hart ins Gericht.
Ein Teil der Fußgängerzone wird aufgegeben für die Tiefgarageneinfahrt. Die Amberger Bürger hätten Kosten von etwa 5 Millionen € für die Tiefgarageneinfahrt und die Kanalverlegung zu tragen. Der zusätzliche Verkehr bringe Feinstaub, Stickoxyde und Lärm und schade damit der Gesundheit von Besuchern und Bewohnern der Altstadt. Die Wohn- und Aufenthaltsqualität wird leidet. Die Attraktivität der Altstadt für Einkäufer, Touristen und Besucher der Gastronomie sinkt.
Stadtrat Dr. Meier fordert für diese Beispiele einer verkehrten Verkehrsplanung die Rote Karte für die Chaos-Koalition aus Schwarz – Rot, Gelb und Bunt im Amberg Stadtrat.

Der Vorschlag der Freien Wähler ist, zur Quartiersgarage mit Zu- und Abfahrt über die Ziegelgasse zurückzukehren (wie es Übrigens so im Jahr 2015 im einstimmig im Stadtrat beschlossen Bebauungsplan „Amberg 91“ festgelegt wurde).

Als weitere Fehlentscheidung der Stadtratsmehrheit geißelte Dr. Meier den Teilabbruch des
Baudenkmals Storg-Gebäude. Fürs erste dürfte er wohl auf Grund des massiven Widerstands von allen Seiten vom Tisch sein. Zurzeit läuft eine fachaufsichtliche Überprüfung der Baugenehmigung, die das Landesamt für Denkmalschutz bei der Regierung der Oberpfalz in Regensburg in Gang gesetzt hat.

Leider ist die zweite Fehlentscheidung in Sachen Denkmalschutz nicht mehr zu rückgängig zu machen. Das Bodendenkmal Bürgerspitalgelände ist auf der Bauschuttdeponie entsorgt und mit ihm Relikte aus annähernd dreitausend Jahre Stadtgeschichte, angefangen von Keltengräbern und Eisenverhüttung im siebten Jahrhundert vor Christus über den Königshof und die Anfänge des Spitals, das König Ludwig der Bayer im 1319 der Stadt schenkte.

Unser Vorschlag war, Teile dieses Bodendenkmals als Geschichtsparks, als „Forum Ambergensis“ zu erhalten.

Auch hier wäre zu sagen, zeigt den Parteien im Amberger Stadtrat die rote Karte, die diesen Kulturvandalismus zu verantworten haben.

 

 

Vorstellung OB-Kandidat


Der Vorsitzende, Manuel Werthner - 29 Jahre jung von Beruf Geschäftsführer seiner eigenen GmbH im Bereich Sondermaschinenbau – skizzierte seine Vorstellungen für Amberg.

Er sei in und um Amberg aufgewachsen, aber mittlerweile doch viel herumgekommen und habe unter anderem auch gesehen, welch ein ungeschliffener Diamant unsere wunderbare Stadt sei. Amberg verdiene jeden Einsatz.
„Ich will Unternehmen  mit moderner Technologie und  Know-How zu uns holen Besonders am Herzen liegt mir die die Innenstadt.  Mehr  Tourismus in Amberg ist die beste Möglichkeit die Altstadt zu stärken.“
Die Fußgängerzone müsse belebter werden. Er fordere: „Autos raus, Erlebnis rein.“ Unser Marktplatz zeige seit Jahren, wie Amberger Innenstadt funktioniert. Bauen wir das aus, nehmen das, was unsere Stadt zu bieten hat, wie z. B. die Funde aus dem Bürgerspitalareal und nutzen das für unsere Innenstadt. Solch phänomenale Gelegenheiten kann man nicht einfach vergeben. Nutzen wir den Charme unserer Altstadtfassaden und kombinieren das mit der Moderne.
Jungen Menschen solle Raum für Ihre Ideen gegeben werden. „Grundversorgung und Individualität, das ist es, was unsere Innenstadt braucht.“ Zudem sollten wir lieber schauen, dass wir die Innenstadt auch Altstadt bleiben lassen und nicht mit einer monströsen Tiefgarageneinfahrt für immer und ewig verschließen.
Er werde sich einsetzen für eine Politik, die dem Bürger zu hört und für Entscheidungen, die langfristig tragen und zu Ende gedacht sind. Genau aus diesem Grund sei es auch notwendig, einen Gestaltungsbeirat, wie ihn bereits andere Städte haben, zu installieren. Dieser Beirat auf betroffene Bürger zugehen und mit ihnen sprechen. „Und das – man mag es kaum glauben – bevor Entscheidungen gefällt werden.“ Die Politik müsse mit den Bürgern reden, um sinnige und nachhaltige Entscheidungen treffen zu können.
Kommunalpolitisch interessant würden auch Themen wie autonomes Fahren und Car-Sharing. Das Verkehrsaufkommen würde voraussichtlich stagnieren. Dies gelte es bei der städtebaulichen Infrastruktur bereits zu berücksichtigen. Im Zeitalter von E-Bikes sei es wichtig die nötige Infrastruktur zur Verfügung zu stellen – Stichwort: Radverkehrswegekonzept – und das am besten in enger Zusammenarbeit mit dem Landkreis. Entfernungen sind mit dem E-Bike heute viel leichter zurückzulegen als nur mit Muskelkraft. Man komme nicht total verschwitzt in die Arbeit, tue etwas für die Umwelt und die eigene Gesundheit.

„Die Zeit ist im Wandel. Ich möchte frischen Wind in die Politik bringen. Dinge, die gut laufen, laufen lassen und verbesserungswürdige mit gesundem Menschenverstand anpacken. Wir Freie Wähler Amberg machen eine ideologiefreie, nicht parteigebundene Politik,  mit praktikablen und umsetzbaren Lösungen für Amberg und die Amberger. Dafür stehe ich.“

Beim herzhaften Weißwurstfrühstück entspann sich ein intensives Gespräch.